In dem folgenden TEDTalk erklärt Jeff Kirschner die Idee, die hinter Litterati steckt. Es geht darum, Daten zu sammeln, um an nachhaltigen Lösungen arbeiten zu können.
Wie sieht der Fingerabdruck deiner Stadt oder deines Ortes aus?
In dem folgenden TEDTalk erklärt Jeff Kirschner die Idee, die hinter Litterati steckt. Es geht darum, Daten zu sammeln, um an nachhaltigen Lösungen arbeiten zu können.
Ich habe mir am 24. Dezember 2018 vorgenommen, etwas gegen die Vermüllung unserer Umwelt zu unternehmen. Um nachhaltige Lösungsansätze formulieren zu können, habe ich beschlossen, Litterati, eine App, die die Dokumentation von Müll zulässt, zu nutzen.
Am 20. Jänner 2019 hatte ich 10,000 Stück Abfall aufgehoben und entsorgt. Am 28. Februar 2019 sind es nun insgesamt 20,000 Stück Abfall. Mein Ziel ist es, im Monat mindestens 10,000 Stück aufzuheben und entsprechend zu entsorgen.
Mittlerweile gibt es viel positive Resonanz sowie immer mehr Menschen, die – nachdem sie meine Initiative mitverfolgt haben – selbst losziehen, um achtlos weggeworfenen Abfall an allen möglichen Orten zu sammeln.
Wir müssen mehr darüber sprechen, mehr sammeln, mehr aufzeigen und mehr sichtbar machen. Es gibt zu viele Bürgerinnen und Bürger, die der Meinung sind, jemand anderes müsse hinter ihnen aufräumen, zu viele Menschen, die keine Ahnung haben, dass der Abfall, den sie heute achtlos wegwerfen, morgen unsere Gesundheit gefährden wird.
Österreich gehört – aufgrund der vielen Menschen, die Litterati in Kärnten nutzen, mittlerweile zu den Ländern, die Litterati am aktivsten nutzen. Heute, am 28. Februar 2019, stehen wir bei 44,444 Stück Abfall und somit auf Platz 6 in der Weltrangliste. Es gilt nun, unseren Nachbarn Deutschland zu überholen. 6,000 Stück fehlen noch. Unlittering sollte natürlich nicht betrieben werden, weil ein Wettkampf zwischen den einzelnen Ländern besteht. Dennoch ist die Challenge eventuell ein Ansporn für jene Menschen, die sonst nie nach einem Stück Abfall, das achtlos weggeworfen wurde, greifen würden.
Eine Notiz zum Schluss: Seit Mitte Februar sammle ich auch Zigarettenstummel. Die Gefahr, die davon ausgeht, ist vielen Menschen mit Sicherheit nicht bewusst. Ich erlaube mir, an dieser Stelle eine Passage aus einem Bericht von Global 2000 aus dem Jahr 2018 zu zitieren:
„[…] Besonders viele Schadstoffe geben gebrauchte Zigarettenstummeln ab. Studien zeigen, dass Zigarettenstummeln Punktquellen für eine länger andauernde Metallkontamination sind. Chemikalien aus Zigarettenstummel[n] können akut giftig für Wasserorganismen sein. Ein einziger Zigarettenstummel kann demnach etwa 40 bis 60 Liter Grundwasser verunreinigen.“
Ich bin auch im neuen Jahr täglich unterwegs, um an allen möglichen Stellen in Klagenfurt und Umgebung Müll zu sammeln.
Hier ein Update in Zahlen:
Das neue Jahr ist nun acht Tage alt und ich habe in der Zwischenzeit 4350 Stück Abfall aufgehoben, auf die App Litterati hochgeladen und getagged. Ich poste meine Cleanups jeden Tag auf Facebook, um den Menschen zu zeigen, dass auch ein einzelner Mensch etwas verändern kann.
In den letzten beiden Tagen hat sich besonders viel getan. Gestern erhielt ich eine Anfrage von Claudia Felsberger, einer Journalistin der Kleinen Zeitung, und heute eine Anfrage von Eva Nowak von Antenne Kärnten. Beide möchten gerne mehr über meine Cleanups erfahren. Ich freue mich auf jeden Fall, dass meine „Aktion“ bereits nach so kurzer Zeit von so vielen Menschen wahrgenommen wird.
Hier ein paar aktuelle Bilder:
Jeder Mensch, der in seiner Freizeit loszieht, um achtlos weggeworfenen Abfall zu sammeln und entsprechend zu entsorgen, leistet in meinen Augen Großartiges für die Umwelt und für die Gemeinschaft.
Ich habe mich zusätzlich zum Sammeln und Entsorgen dazu entschieden, meine Tätigkeit zu dokumentieren. @litterati ist eine App, erfunden und entwickelt von Jeff Kirschner, die genau dazu gedacht ist. Diese App ermöglicht das Fotografieren und Kennzeichnen von gesammeltem Abfall. Ziel ist, identifizieren zu können, wie viel Abfall und welche Form von Abfall in unseren Städten und Gemeinden in der Natur weggeworfen wird.
Nach dem Hochladen des Bildes wird festgelegt, ob es sich bei dem Müll um Plastik, Metall, Papier, einen Becher, eine Flasche oder einen Zigarettenstummel handelt. Entweder werden bereits verfügbare Tags genutzt oder eigene Tags vergeben. Die einzelnen Bilder können über eine Weltkarte, die über www.litterati.org verfügbar ist, aufgerufen werden.
Wenige Tage, nachdem ich das erste Mal Abfall gesammelt hatte, stieß ich über einen TEDTalk auf Litterati. Ich nutze die App täglich. Die Frage, ob es nicht anstrengend sei, von jedem einzelnen Stück Abfall ein Foto zu machen, beantworte ich momentan mit Nein. Es ist lediglich ein kleiner Zwischenschritt, der auf lange Sicht jedoch eine große Veränderung möglich macht. Nur wenn die entsprechenden Daten vorliegen, kann von Entscheidungsträgern Handeln gefordert werden.